Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich 60 Ruderer und Ruderinteressierte in St. Alban am Bootshaus des Ammersee-Gymnasiums, um einen neuen Renn-Vierer seiner Bestimmung zu übergeben. Finanziert wurde das rund 24.000 Euro teure Boot aus europäischer Produktion je zur Hälfte von Angelika und Peter Eichler, einem Unternehmerpaar aus Pürgen, und den Ammersee-Ruderern. Bestimmt ist das Boot für die Ruderjugend des Rudervereins und des Ammersee-Gymnasiums.
Das ganz in den Europafarben Gelb und Blau gehaltene und mit dem europäischen Sternenkranz versehene Boot wurde im Beisein des Schulleiters des Ammersee-Gymnasiums, Herrn Lippl, von den beiden Hauptsponsoren, Herrn und Frau Eichler, feierlich auf den Namen Europa getauft.
Im Rahmen seiner Taufrede äußerte der Taufpate die Hoffnung, dass dieses neue Boot als Zeichen für die Einheit, Zusammenarbeit und gemeinsame Verantwortung für ein vereintes Europa stehe und der Teamgeist im Boot vom gleichen Geist geprägt sein möge, der auch Europa zusammenhält. Das Training in diesem Europaboot solle nicht nur die Fitness fördern, sondern auch den sozialen Zusammenhalt. Im Rudersport zählt nicht der Einzelne – nur im perfekten Zusammenspiel der Mannschaft erreicht das Boot sein Ziel. Die Erfolgsfaktoren in einem Ruderboot sind die gleichen wie in Europa, nämlich Zusammenhalt, Koordination und gegenseitiges Vertrauen.
Genauso wie ein Steuermann oder eine Steuerfrau mit ruhiger Hand und klaren Ansagen ein Ruderboot sicher lenkt, so soll auch Europa die künftigen Herausforderungen meistern und den richtigen Kurs halten. Es geht in Europa wie auch im Rudern darum, Hindernisse zu überwinden, sich gegenseitig zu stützen und niemals aufzugeben, egal wie stark die Strömungen und der Wind auch sein mögen.
Für Herrn Eichler ist dieses Ruderboot mehr als ein Sportgerät. Es ist ein Symbol für den Zusammenhalt, für gemeinsame Anstrengungen und für den Geist, der Europa seit Jahrzehnten prägt. Herr Eichler beendete seine inspirierende Rede mit dem Aufruf:
„Möge Europas Jugend in diesem Boot nicht nur Siege auf dem Wasser erringen, sondern auch eine Inspiration sein – für Teamgeist, für Fairness und für das große europäische Projekt, das uns alle verbindet.“
Beim Stichwort europäisches Projekt, wurde Frau Hegyesi von Herrn Eichler vorgestellt. Sie ist Projektleitung des EU-Projekts Europe Direct, das zum Europa Informationszentrum der Stadt München gehört. Das Europa Informationszentrum ist Ansprechpartner für alle Bürger bei Fragen zur EU und so wird es zukünftig explizit die jungen Ruderer beim Entdecken der europäischen Zusammenhänge unterstützen.
Sie betonte, dass junge Menschen wie die Ruderer mit diesem besonderen Boot nicht nur sportlich, sondern auch im europäischen Geist gefördert werden sollen.
Denn sie sind es, die das Europa von morgen gestalten.
Auch Landrat Eichinger hob in seinem kurzen Grußwort die Bedeutung des Ruderprojekts für die schulische Bildung am Ammersee-Gymnasium hervor und erinnerte an die großen Hindernisse, die bei dem Bau des Bootshauses und vor allem bei der Errichtung des Bootssteges überwunden werden mussten. Leider ließen sich im
kommunalpolitischen Raum heutzutage nur noch schwer größere Projekte verwirklichen. Daher sei die Taufe des neuen Renn-Vierers ein freudiges Ereignis. Er bedankte sich ausdrücklich bei Herrn Eichler und den Ammersee-Ruderern, die mit der Anschaffung dieses Bootes den Schüler den Ammersee-Gymnasium neue Möglichkeiten eröffnen.
Passend zur augenblicklichen Situation in Europa, erfolgte die Jungfernfahrt bei recht stürmischen Bedingungen. Vor allem der starke Ostwind stellte die Mannschaft vor Herausforderungen. Da aber alle im Gleichtakt ruderten und der Steuermann die richtigen Kommandos gab, meisterten die vier jungen Europäer die Situation und brachten die Mannschaft und das Boot wieder sicher an den Steg.